Glossar
Fachbegriffe | Abkürzungen A–Z
Q
QNX, Quellcode, Quelltext, Query-String, Quickformat, QR-Code
QNX
ein proprietäres POSIX-fähiges unixoides Echtzeitbetriebssystem, das primär auf den Markt eingebetteter Systeme gerichtet ist.
Geschichte
Noch als Studenten der University of Waterloo entschieden sich Gordon Bell und Dan Dodge 1980, ihr eigenes Echtzeitbetriebssystem mit Mikrokernel zu schreiben. Da sie nicht an Anwendersoftware interessiert waren, hielten sie sich vom Desktop-Markt fern. Sie gründeten Quantum Software noch in jenem Jahr und brachten 1982 die erste Version mit der Bezeichnung QUNIX für Intel-8088-CPUs heraus. Kurz darauf wurde das Betriebssystem in QNX umbenannt und wird deshalb vor allem im englischen Sprachraum gelegentlich noch Kjunix ausgesprochen.
Als Erstes wurde QNX um 1985 als Betriebssystem für den Unisys ICON gewählt, den damaligen Standard-Arbeitsplatzrechner an Hochschulen in Ontario. In der Folgezeit breitete sich QNX hingegen schnell im Markt eingebetteter Systeme aus und wurde auf verschiedene Plattformen übertragen.
Als sich am Markt Ende der 1990er eine zunehmende Ausrichtung auf POSIX-Modelle abzeichnete, wurde der Kernel neu geschrieben, um ihn von Grund auf SMP- und POSIX-kompatibel zu machen.
QNX Neutrino, das Resultat dieser Anstrengungen, wird seit 2001 von der inzwischen zu QNX Software Systems umbenannten Firma kommerziell angeboten. Diese Version enthält gewöhnlich eine integrierbare graphische Benutzeroberfläche (GUI), genannt Photon microGUI, eine Entwicklungsumgebung basierend auf Eclipse, verschiedene GNU-Werkzeuge, einen Browser (Mozilla bzw. Voyager) und einen HTTP-Server.
Neutrino sollte zeitweilig auch als Basis eines neuen Amiga-Systems Verwendung finden. Diese Pläne wurden von Amiga Inc. jedoch zugunsten eines eigenen Betriebssystem-Ansatzes mit Namen Amiga OS4 (AmigaOne) für PowerPC aufgegeben.
QNX wurde am 27. Oktober 2004 Teil des Konzerns Harman International.
Seit dem 12. September 2007 ist der Quellcode des Kernels öffentlich zugänglich. Der Entwicklungsprozess von QNX wird damit nachvollziehbar. Das neue Lizenzmodell erlaubt zudem die kostenlose Nutzung des Betriebssystems für den nicht-kommerziellen Einsatz. Ebenfalls ermöglicht die neue Lizenz, den Kernel für eigene Zwecke zu verändern; jedoch darf diese Veränderung ohne schriftliche Genehmigung nicht weiter publiziert werden. Dies wird durch das von QNX entworfene Hybrid-Softwaremodell festgeschrieben.
Auch im Automobilbau findet QNX seinen Einsatzbereich. Auf Basis von QNX wurde das BMW iDrive-Navigationssystem CIC programmiert. Ausgestattet sind hiermit die Navigationssysteme sämtlicher Modellreihen ab September 2008. Auch die Navigations- und Infotainmentsysteme vieler Fahrzeuge des VAG-Konzerns (Volkswagen, Audi, SEAT, Škoda) verwenden QNX als Betriebssystem, welches auf speziell auf den Automotive-Bereich zugeschnittenen Nvidia- und Texas-Instruments-Prozessoren läuft.
Am 9. April 2010 kündigte Research In Motion an, QNX von Harman International Industries kaufen zu wollen. Am 28. September 2010 brachte Research In Motion das Blackberry PlayBook auf Basis von QNX auf den Markt, 2013–2016 wurden auch Smartphones mit dem auf QNX basierenden Blackberry 10 angeboten. Integrierte Kompatibilitätsbibliotheken ermöglichten es, Android-Anwendungen mit sehr geringem Aufwand auf QNX anzupassen.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Quellcode
(auch Quelltext): Programmcode vor der Compilierung (siehe Compiler).
Bei HTML- oder PHP-Programmierung ist der Quelltext der fertige Code, da er nicht compiliert werden muss.
Quelltext
Form eines Programms, welches in einer Programmiersprache geschrieben wurde. Liegt als Text vor und kann mit einem Editierprogramm ("Editor") bearbeitet werden.
In den meisten Programmiersprachen ist es in dieser Form nicht lauffähig und muss noch compiliert (in lauffähigen Code umgewandelt) werden.
Query-String
Die Query-Komponente, häufig auch Query-String (englisch für Abfrage-Zeichenkette), ist Teil eines Uniform Resource Locators (URL) im World Wide Web und in RFC 3986 spezifiziert. Die Query-Komponente enthält Daten, häufig in Form von benannten Parametern, die an einen Web-Server gesendet und vom nachgeschalteten Server-Teil einer Webanwendung ausgewertet werden können.
Aufbau
Ein Query-String wird mit einem Fragezeichen (?
) eingeleitet und endet mit einem Doppelkreuz (#
) oder dem Ende des URLs. Er besteht oft aus einem oder mehreren Parametern, häufig in Form von Schlüssel-Wert-Paaren, die oft mit einem Et-Zeichen (&
) voneinander getrennt werden. Parametername und -wert werden durch ein reserviertes Zeichen, meist ein Gleichheitszeichen(=
), getrennt. Die genannten Trennzeichen entsprechen auch der Empfehlung des World Wide Web Consortiums (W3C).
Der folgende URL enthält den Query-Stringstichwort=wiki&ausgabe=liste
:
http://www.example.org/suche?stichwort=wiki&ausgabe=liste
Dabei ist dem Parameter stichwort
der Wert wiki
und dem Parameter ausgabe
der Wert liste
zugeordnet.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Quickformat
Unter dem Betriebssystem Microsoft Windows eine schnelle Möglichkeit, Datenträger ohne vorherige Prüfung zu formatieren.
QR-Code
(englisch Quick Response, „schnelle Reaktion“, als Markenbegriff „QR Code“) ist ein zweidimensionaler Code, der von der japanischen Firma Denso Wave im Jahr 1994 entwickelt wurde. Aufgrund einer automatischen Fehlerkorrektur ist dieses Verfahren sehr robust und daher weit verbreitet. Weiterentwicklungen sind der Micro-QR-Code, der Secure-QR-Code (SQRC), der iQR-Code und der Frame-QR-Code.
Historie
Der QR-Code wurde zur Markierung von Baugruppen und Komponenten für die Logistik in der Automobilproduktion des Toyota-Konzerns entwickelt. Das den QR-Code entwickelnde Unternehmen Denso kooperiert bereits seit seiner Ausgliederung aus dem Konzern 1949 als Zulieferer unter anderem für sämtliche elektrischen und elektronischen Baugruppen mit Toyota. Die Entwicklung des 2D-Codes übernahm die Tochterfirma Denso Wave, die auch Identifikationssysteme und Geräte zur mobilen Datenerfassung entwickelt. Entwickelt wurde der QR-Code 1994 von Masahiro Hara und seinen Teammitgliedern Takayuki Nagaya, Motoaki Watabe, Tadao Nojiri und Yuji Uchiyama.
Masahiro Hara und sein Team gewannen 2014 den Publikumspreis des Europäischen Erfinderpreises des Europäischen Patentamtes in der Kategorie „Außereuropäische Staaten“.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.