Hardware
Mobiltelefon | Akkupflege
Richtige Akkubehandlung für längere Betriebszeit
Tipps zur Akkubehandlung: Schluss mit Halbwahrheiten
Für moderne einzellige Lithium-Ionen-Akkus gilt
- ein neuer Akku darf ohne Aufladen sofort verwendet werden
- Formatierung durch mehrere Ladezyklen ist nicht notwendig!
- Hitze ist der größte Feind des Lithium-Ionen-Akkus
- jeder volle Ladezyklus verkürzt die Lebensdauer
- häufiges Nachladen ist besser als komplettes Entladen (der Bereich zwischen 30 und 70 % ist optimal)
- Tiefentladung verkürzt die Lebensdauer erheblich, evtl. sofortiger Defekt
- vollständige Ladung auf 100 % ist nicht nötig, sondern stresst den Akku!
- es gibt keinen Memoryeffekt
Wenn die Akkustandsanzeige sehr ungenau wird, hilft kalibrieren
(sofern der Akku in gutem Zustand ist)
- Akku bei eingeschaltetem Telefon bis 100 % aufladen
- Telefon vom Ladegerät trennen und ausschalten
- Akku bei ausgeschaltetem Telefon bis 100 % aufladen
- Telefon vom Ladegerät trennen, einmal Neustart, ausschalten
- Telefon wieder ans Ladegerät, bis Akkuanzeige voll signalisiert (vielleicht wird sofort voller Akku signalisiert, dann gleich weiter)
- Telefon neu starten
Wenn die Akkustandsanzeige immer wieder ungenau wird
- Das Gerät bis zur Selbstabschaltung eingeschaltet lassen
- danach sofort (!) ohne Unterbrechung bis 70 % laden, mindestens aber bis 40 %!
Dafür empfiehlt sich vielleicht ein Freitag nach Feierabend, wenn man zuhause angekommen und der Akku fast leer ist.
Akku leer werden lassen (Display auf volle Helligkeit stellen, WLAN + GPS einschalten, damit das schneller geht).
Wenn die Akkustandsanzeige wieder korrekt anzeigt, sollte der Akku regulär bei 30 % Restladung geladen werden.
Wenn der Akku nicht schon stark gealtert ist oder schlecht behandelt wurde, ist die Akkuanzeige normalerweise recht genau. Bei Geräten mit einem extra Chip (Controller) könnte auch nur dieser Chip defekt sein. Das wäre leider ein Fall für die Werkstatt.
Es schadet dem Akku nicht, wenn man keine Rekalibrierung durchführt
Aber wenn das Betriebssystem nicht weiß, ob der Akku 15 % oder nur noch 1 % Restladung hat, könnte es zum Beenden aller Dienste und ordentlichem Herunterfahren knapp werden. Wenn das Telefon gerade am Speichern ist und plötzlich der Strom ausfällt, droht nicht nur Datenverlust. Auch das Dateisystem könnte beeinträchtigt werden.
Nicht der Akku wird ans Telefon angepasst oder trainiert, sondern das Telefon lernt wieder, wann der Akku wirklich leer und wann er voll ist!
Akkuleistung – Theorie und Praxis
Längere Handybedienung (Adressbuchpflege, SMS-Versand, Navigation, Spielen etc.) braucht viel Energie, weil Display und stromfressende Hintergrundbeleuchtung (LCD-Display) lange eingeschaltet sind. Wenn GPS häufig genutzt wird, ist der Akku sehr schnell leer. WLAN verbraucht in modernen Smartphones nicht mehr so viel Energie wie in früheren Modellen und ob Bluetooth eingeschaltet ist, spielt in heutigen Geräten gar keine Rolle mehr.
Herstellerangaben zu Bereitschaftszeiten sind reine Theorie
Die Herstellerangabe zur max. Bereitschaftszeit wird unter praxisfremden Laborbedingungen ermittelt:
Das Mobiltelefon liegt unbenutzt an einer Stelle mit bestem Empfang. Bluetooth, GPS, WLAN und Display sind abgeschaltet!
Auf Smartphones laufen nur zum Betrieb erforderliche Systemapplikationen. So sind traumhafte Werte über 300 h machbar!
Die angegebene max. Sprechzeit ist in der Praxis auch bei bestem Empfang nur direkt nach vollständiger Akkuladung erreichbar.
Mehr Wissenswertes über Akkus (engl.): batteryuniversity.com